SPD Ortsverein Vaihingen-Oberriexingen wählt neuen Vorstand

Veröffentlicht am 13.09.2020 in Pressemitteilungen

SPD ehrt langjähriges Mitglied Klaus Freese (Mitte). Vorsitzender Eberhard Berg, Kreisvorsitzender Macit Karaahmeto

„Wir dürfen den Konflikt nicht scheuen“

Vergangenen Donnerstag führte der SPD Ortsverein Vaihingen – Oberriexingen seine Jahreshauptversammlung durch. Neben mehreren Wahlen stand auch die Ehrung eines langjährigen Mitglieds auf der Tagesordnung. Die bisherige Vorsitzende Anita Götz trat nicht wieder an. Neuer Vorsitzender der Sozialdemokraten ist Eberhard Berg.

 

In ihrem Bericht warf die Vorsitzende Anita Götz einen Rückblick auf das bisherige Jahr. Corona bedingt konnten einige Vorhaben leider nicht umgesetzt werden. So hätte beispielsweise der ansonsten regelmäßig am ersten Freitag im Monat stattfindende Stammtische im letzten halben Jahr ausfallen müssen. „Ab Oktober wollen wir damit aber wieder beginnen“, blickte Götz zuversichtlich nach vorne. In Zukunft gelte es wieder mehr Mitglieder zur aktiven Mitarbeit zu gewinnen. Sie selbst zieht sich nach 16 Jahren an der Spitze des Ortsvereins vom Vorsitz zurück. Durch ihre Tätigkeit als Ortsvorsteherin in Horrheim fehle ihr langfristig gesehen die Zeit, sich der Ortsvereinsarbeit intensiv zu widmen. „Ich danke allen, die mir in der Vergangenheit geholfen, mich unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite standen“, erklärte Götz. Gerne bringe sie sich zukünftig aber als Beisitzerin im Vorstand ein.


Zu Ihrem Nachfolger wurde Eberhard Berg gewählt. Der machte allerdings schon vor der Abstimmung deutlich, dass er diese Aufgabe nur für eine Übergangszeit übernehmen werde. „In zwei Jahren will ich den Staffelstab an jemand jüngeren übergeben“, blickte der Kleinglattbacher voraus. Zu seinen Stellvertretern wurden Jörg Hurst, ebenfalls aus Kleinglattbach, und Peter Stößel aus Riet gewählt.


Berg dankte Götz für ihr langjähriges Engagement. Sie habe in, für die SPD, schwierigen Zeiten Verantwortung übernommen. Er freue sich, dass sie zukünftig in der zweiten Reihe nach wie vor die Arbeit der Sozialdemokraten in Vaihingen unterstützen werde. „Es ist gut, dass wir dich weiterhin im Vorstand haben“, erklärte Berg. Die Führungsriege komplettieren Thomas Fischbach als Schriftführer und Martina Attia als Kassiererin, sowie Emilie Walter und Laura Lumpp als Beisitzerinnen. Für die Öffentlichkeitsarbeit ist zukünftig Steffen Rohloff zuständig. Zu Kassenprüfern wurden Markus Mack und Jan Lumpp gewählt. Darüber hinaus standen Wahlen zu diversen Versammlungen auf Kreisebene an. Außerdem konnte Klaus Freese für seine 50jährige Parteizugehörigkeit geehrt werden.


Der neu gewählte Vorsitzende blickte im Anschluss an seine Wahl auf die kommenden Monate voraus. Das nächste Jahr stelle eine große Herausforderung dar. Es gelte sich gleich für zwei Wahlkämpfe zu wappnen. Im Frühjahr stehe die Landtags- und im Herbst die Bundestagswahl an. Dabei müssten die Unterschiede zu den anderen Parteien deutlicher gemacht werden. So sei man in den letzten fünf bis zehn Jahren, sowohl im Bund und im Land, aber auch in Vaihingen, zu sachlich und zurückhaltend vorgegangen. „Wir müssen deutlicher und kritischer werden“, führte Berg aus, „Wir dürfen den Konflikt, sowohl mit den politischen Gegnern, als auch mit der Verwaltung nicht scheuen.“


Thorsten Liebig, Bewerber um die Landtagskandidatur der SPD im Wahlkreis Vaihingen, schlug in die gleiche Kerbe und warf den Blick auf den bevorstehenden Landtagswahlkampf. Seiner Ansicht nach klaffen Anspruch und Wirklichkeit bei der Landesregierung oftmals auseinander. Als Beispiel nannte er die Zunahme des CO2 Ausstoßes in Baden-Württemberg in den letzten Jahren. „Und das trotz einer grün geführten Landesregierung“, so Liebig. Im Wahlkampf wolle er die Themen ÖPNV, Wohnen und Gute Arbeit ins Zentrum rücken. Ihm sei es dabei wichtig, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und ihre Anliegen und Sorgen direkt zu erfahren.


Mit großer Traurigkeit gedachten die Mitglieder an diesem Abend dem kurz zuvor völlig überraschend verstorbenen Vorstandsmitglied Siegfried Wieland. „Sein Tod ist ein großer Verlust. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen seit Jahrzehnten engagierten Genossen, sondern auch einen guten Freund“, brachte Berg die Gefühlslage der Anwesenden zum Ausdruck. Wieland war 55 Jahre Mitglied der SPD und hat in dieser langen Zeit stets Verantwortung übernommen. Bis zuletzt war er im Vorstand und auf Kreisebene aktiv. „Er war ein Gesicht der Vaihinger SPD“, zollte der ebenfalls anwesende SPD-Kreisvorsitzende Macit Karaahmetoglu dem Verstorbenen seinen Respekt.

(RO)