Diskussion: Unterbingungskonzept für Flüchtlinge in Ludwigsburg

Veröffentlicht am 17.01.2015 in Jusos in Aktion
 

Täglich wird Deutschland von Flüchtlingen erreicht, angeheizt durch internationale Konflikte steigt die Anzahl von Flüchtlingen, die die europäischen Außengrenzen erreichen. 50 Millionen Menschen sind, laut Uno auf der Flucht. In Deutschland mehren sich die flüchtlingsfeindlichen Stimmen. Die Juso AG Ludwigsburg nahm dies zum Anlass, um über die Unterbringung und den Umgang mit Flüchtlingen zu diskutieren. Zu Gast war Yasemin Soylu, sie absolvierte ein Praktikum in einer Berliner Jugendhilfeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, und Saliha Bercin, Mitglied des Vorstands des Islamischen Sozialdienst und Informationszentrum Stuttgart e.V.. „Jugendliche Flüchtlinge brauchen... 

ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und viel individuelle Betreuung, Zeit die man sich nur für sie nimmt. Die hauptamtlichen Mitarbeiter könne das nicht alleine leisten“, so Yasemin Soylu. Auch bestehe kaum Kontakt zur in Deutschland lebenden Bevölkerung, da die Unterbringung oft am Stadtrand oder außerhalb von Wohngebieten erfolge. Der Zugang zur hiesigen Kultur und das Kennenlernen von Einheimischen werde dadurch erschwert. Außerdem halte sie den Umgang der deutschen Behörden mit Flüchtlingen für zynisch. „Beamten der Ausländerbehörde vermitteln oft das Gefühl, dass die Flüchtlinge nicht willkommen und ungewollt sind in Deutschland, und sprechen oft keine weitere Fremdsprache neben Deutsch. Und welche Botschaft soll den Flüchtlingen wohl vermittelt werden, wenn im Wartebereich der Ausländerbehörde ein mehrsprachiges Plakat aushängt, mit der Aufschrift "Sie wollen in ihr Land zurückkehren? Wir helfen ihnen dabei!' "
Vereine sind in der Flüchtlingshilfe nicht wegzudenken. Saliha Bercin erzählte, dass ihr Verein gerade ein Konzept entwickelt und sich mit anderen, bereits aktiven Vereinen vernetzen möchte, um Flüchtlingen zu helfen. "Von muslimischer Seite ist bisher zu wenig Präsenz und Einsatz in diesem Bereich gezeigt worden, dabei ist die Situation der Flüchtlinge ein gesamtgesellschaftlisches Problem, das uns alle in die Pflicht nimmt." Es soll auch Veranstaltungen geben die Begegnungen zwischen Flüchtlingen und der Bevölkerung ermöglichen sollen.
Als Ergebnis wurden folgende Punkte festgehalten: Individuellere Behandlung um Perspektiven zu bieten, Maßnahmen um den Kontakt zur Bevölkerung herzustellen, eine intensivere (Sprach) Bildung, ein besserer Umgang deutscher Behörden mit Flüchtlingen und die Vernetzung von Vereinen, die helfen möchten. „Viele wirksame Maßnahmen können auf kommunaler Ebene getroffen werden“, so AG-Vorsitzender Georg Gauger. So könne schon die Bereitschaft von Beamten, Englisch zu sprechen, viele ehrenamtliche Kräfte entlasten.

 

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